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500 Besucher beim Back- und Dreschfest

23 Bleche Butterkuchen waren schnell verkauft / Handarbeitsgruppe stolz auf Mützensammlung

(Aus Achimer Kurier vom 31.08.2009 von Christian Butt)

Oyten • Für das Back- und Dreschfest öffneten die Mitglieder des Heimatvereins Oyten gestern die Türen ihres Heimathauses. Aber auch auf dem Freigelände wurde den interessierten Gästen viel geboten. Bis in die frühen Abendstunden zählten die Organisatoren rund 500 Besucher. Offiziell startete das Fest um 11 Uhr, aber bereits einen Tag zuvor wurde der Ofen im Backhaus angeheizt. „Das ist nötig, damit wir heute unseren leckeren Butterkuchen ganz nach Omas Rezept backen können“, erzählten Hermann Duhn und Franz Esselmann.
Gestern standen sie ab 6.30 Uhr in dem kleinen Häuschen und kontrollierten die Temperatur im Steinofen. „Die Bleche bleiben bei Temperaturen zwischen 220 und 240 Grad etwa sieben Minuten lang im Ofen. Dann ist der Kuchen perfekt“, sagte Hermann Duhn. Insgesamt holte das Back-Team 23 große Bleche aus dem Ofen. „Den Teig dafür haben unsere Frauen eigenhändig angerührt“, verkündete Franz Esselmann.
Im ersten Stock des Heimathauses hatten die Damen der Handarbeitsgruppe eine Ausstellung vorbereitet. Dabei wurde auch eine Sammlung Mützen aus dem 17. Jahrhundert präsentiert. „Die Kopfbedeckungen
wurden uns von einer Bassener Familie gespendet. Früher haben die Frauen die Mützen bei besonderen Anlässen getragen. Beispielsweise bei Hochzeiten“, berichtete Marlies Esselmann. Zu sehen waren die Mützen gestern nur durch Glas. Die vielen selbst angefertigten Textilien der Oytener Damen konnten von den Besuchern genauer angeschaut werden. „Alle vier Wochen treffen wir uns zum gemeinsamen Arbeiten“, so Marlies Esselmann. „Wir können alle voneinander lernen.“
Auf dem Platz vor dem Heimathaus sorgte die Gruppe „De Thüner“ für musikalische Unterhaltung.
Etwas weiter zeigte Johann Esselmann mit seinem Lanz-Bulldog-Club alte landwirtschaftliche Maschinen. Zweimal zeigte er Kindern das Dreschen mit den alten Gerätschaften. Außerdem wurden die alten Handwerksberufe des Zimmermanns und des Seilmachers demonstriert.

Irmgard Frese und Hannalotte Rochel arbeiten am Webstuhl des Weimatvereins. CHB-Foto: BUTT

 

Der alte Schmiedehammer tanzte, dass die Eisenfunken nur so flogen

Back- und Dreschfest des Oytener Heimatvereins mit Vorführungen alten Handwerks / 23 Bleche Butterkuchen waren schnell verzehrt

(Aus Achimer Kreisblatt vom 31.08.2009)

Oyten (kr) • „Mensch Johann, du hast ja Kraft. Lass mal sehen, was Du kannst feuerten Besucher des Oytener Heimatfestes den „Schmied“ Johann Esselmann an. Der ließ sich es sich nicht zweimal sagen und formte das glühende Eisen auf dem Amboss zu einem Erdanker.
„So ein Teil kann man immer gebrauchen. Früher haben wir in der Schmiede viele davon gemacht“, meinte er. Amboss und Esse sind dem Chef des Lanz-Bulldog Club noch so vertraut, als gäbe es keine Industrialisierung im Metallhandwerk.
Auch Zugucker beim traditionellen Reeper oder Seilmacher kamen auf ihre Kosten. Seile unterschiedlicher Länge. Taue, Hanfstricke, fest gedreht und direkt vor Ort gemacht, lockte zahlreiches Publikum auf das Freigelände rund um das Oytener Heimathaus.
Kathlin Esselmann, passionierte Reiterin, freute sich ebenfalls über viele Zuschauer, als sie Pony Moritz vor den Göpel führte, um zu demonstrieren, wie in früheren Zeiten Pumpen angetrieben wurden. Geduldig wie seine Vorfahren drehte das Kleinpferd Runde um Runde und wurde dafür mit Streicheleinheiten belohnt, als sein publikumswirksamer Einsatz vorbei war.
Johann Esselmann hatte derweil eine Maschine zum Einsatz gebracht, die Maiskolben von den Kernen befreite, Oben Maiskolben rein, ein bisschen Geratter und Geklapper — und die losen Körner füllten Sack um Sack.
Die Dreschvorführung mit Maschinen von anno dazumal war einmal mehr Publikumsmagnet. Bestens restauriert, erfüllten Dreschkasten und Antriebstraktor ihre Aufgabe. Korngarbe uns Korngarbe verschwand im Schlund der Maschine, die das lose Stroh zur Seite spie und die Körner in die flink gewechselten Säcke rieseln ließ. Eine staubige Angelegenheit, die aber von so viel Nostalgie begleitet wurde, das die Zuschauer hellauf begeistert waren.
Auch auf dem ausgebauten Dachboden des Oytener Heimathauses war reger Betrieb. Die museale Sammlung bäuerlichen Geräts wurde bestaunt, Im Mittelpunkt stand die Frauengruppe des Heimatvereins, die sich mit Spinnen und Weben beschäftigte, Das flink hin und her flitzende Schiffchen des Webstuhls und der Stoff, der sich Millimeter für Millimeter zu einer Bahn formte, wurden beguckt und befühlt, während die Damen vorführten, wie aus einem losen Teil Wolle ein langer Faden und daraus ein richtiges Knäuel wurde, während sich Heimatvereinsmitglieder und Publikum amüsierten, ging es im Backhaus hoch her. 23 Bleche feinsten Butterkuchens, mit und ohne Mandeln, wurden aus dem Ofen geholt und in Stücke geschnitten. Im Heimathaus duftete derweil frischer Kaffee, als die Besucher sich auf der Diele und draußen niederließen, um auch diesen zu genießen.

Moritz, das Pony von Kathlin Esselmann, hatte Arbeitsdienst am Göpel. Rechts eine alte Maismaschine in Aktion. Foto: Keppler

Johan Esselmann zeigte, was am Amboss so alles entstehen kann. Foto: Keppler

 

 

 

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